Nachhaltiges Investieren

Nachhaltigkeit anno 2000

Als ich schon zu Beginn des neuen Jahrtausends damit begann, nach nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten zu suchen, was das eher exotisch. Das Angebot war sehr klein und die meisten Kunden suchten die Vielfalt des breiten Marktes.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Die Veränderungen unserer Welt werden rasant immer spürbarer. Man mag ja darüber streiten, ob es nicht immer schon Veränderungen gab und ob der Mensch alleine schuld ist. Aber man sollte doch wohl zumindest den Anteil, den wir Menschen beeinflussen können, so positiv wie möglich gestalten! Jeder von uns kann etwas tun – und viele kleine “etwas” ergeben ein großes Ganzes!

Umstellung der Investmentphilosophie auf Nachhaltigkeit

Seit ungefähr 2017 / 2018 habe ich beschlossen, dass ich das Thema nachhaltiges Investieren zur Leitplanke meiner Anlageempfehlungen machen möchte. Das Angebot war inzwischen sehr viel größer geworden und nachhaltige Fonds hatten auch bewiesen, dass Nachhaltigkeit nicht zu Lasten der Rendite gehen muss.

Verzichten grüne Spinner auf Rendite?

Das Gegenteil ist der Fall. Inzwischen wird es eher zum Renditerisiko, wenn man Aspekte der Nachhaltigkeit nicht berücksichtigt. Produkte und Dienstleistungen, die nachhaltige Themen bewusst ignorieren, werden es in Zukunft schwer haben, am Markt zu bestehen.

ESG-Taxonomie der EU

Am 12. 7 2020 hat die EU eine neue Verordnung erlassen. Alle Anlageberater müssen ihre Kunden über die Möglichkeit des nachhaltigen Investierens aufklären. Das gilt universal, also genauso für Banken und institutionelle Anleger wie für freie Berater.

Hurra, endlich mehr Auswahl! – Oder doch nicht?!

Die Investmentbranche hat den Ruf der EU verstanden. Die ESG-Taxonomie sieht verschiedene Klassifizierungen vor, in die die Produkte eingeteilt werden, je nachdem wie nachhaltig die im Finanzprodukt enthaltenen Firmen wirtschaften. Die Kapitalanlagegesellschaften wollten also schnell in diese Klassifizierungen aufsteigen. Plötzlich schossen die ESG-Fonds wie Pilze auf dem Boden und ich, die ich schon viele Jahre mit dem Thema zugebracht und wie ein Trüffelschwein nach nachhaltigen Fonds gesucht habe, habe mir verwundert die Augen gerieben.

Problem Green Washing

Leider hat man zu Beginn vor allem die Namen der Fonds ausgetauscht und weniger die Strategie. Hier hat sich vor allem die DWS, Tochter der Deutschen Bank, sehr hervorgetan und der Green-washing-Skandal, der auf dem Fuße folgte, hat den Vorstandsvorsitzenden Asoka Wöhrmann seinen Posten gekostet.

Das Mehr an “Auswahl” bedeutet also zunächst einmal ein deutliches Mehr an Arbeit. Ich muss nun bei sehr viel mehr Investmentfonds identifizieren, wie weit es denn mit der Nachhaltigkeit tatsächlich her ist, oder ob sich der nachhaltige Ansatz ausschließlich auf die Wahl des Namens beschränkt.

In den Anlageprodukten wird inzwischen sehr viel mehr auf nachhaltiges Investieren geachtet und die Auswahl ist tatsächlich sehr viel größer geworden. Einfacher als vor der EU-Taxonomie ist das Investieren allerdings nicht geworden.

Nachhaltiges Investieren ist überlebenswichtig

Meine Strategie hat sich nicht verändert. Ich suche nach Fonds-Strategien, die für den Planeten und die Menschen einen positiven Unterschied machen.

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